Zahntechniker arbeiten ca. acht Stunden täglich überwiegend im gewerblichen Dentallabor, aber auch im Praxislabor, in der Zahnklinik und der Dentalindustrie. Sie fertigen Zahnersatz oder Hilfsteile im Auftrag ihrer Kunden, der Zahnärzte, an. Dazu werden meist Gipsmodelle mit Hilfe vom Zahnarzt gelieferter Abformungen der Kiefer des Patienten hergestellt. Auf der Basis dieser Modelle werden:

  • Inlays, Kronen, Brücken oder herausnehmbare Teilprothesen aus speziellen Dentallegierungen, die teilweise einen hohen Edelmetallanteil besitzen, überwiegend mit Hilfe der Gießtechnik gefertigt.
    Für die natürliche Zahnfarbe sorgen Verblendmaterialien aus Kunststoff oder Keramik. Alternativ sind auch Füllungen, Kronen und Brücken, die ausschließlich aus Kunststoff oder Keramik bestehen, möglich.
  • für zahnlose Kiefer totale Prothesen aus Kunststoff hergestellt.
  • zur Regulierung der Zahn- und Kieferverhältnisse kieferorthopädische Schienen oder Geräte hergestellt.

Selbstverständlich wird Zahnersatz jeglicher Art geändert, ergänzt oder repariert. Die Arbeit ist sehr anspruchsvoll, da sie sowohl Kenntnisse der menschlichen Anatomie und Physiologie als auch der naturwissenschaftlichen Zusammenhänge für den Umgang mit den vielfältigen Materialien und technischen Geräten voraussetzt.

Eine künstlerische Begabung ist für die gelungene Form- und Farbgebung des individuell hergestellten Zahnersatzes nötig, gleichzeitig wird aber eine gleich bleibend hohe Präzision und Qualität auch bei engen zeitlichen Terminvorgaben verlangt.

Zahntechniker beraten ihre Auftraggeber über Werkstoffe und deren Biokompatibilitäten sowie über technische und statische Möglichkeiten der geplanten Prothetik und unterstützen somit die Zahnärzte in ihrem Bemühen einer optimalen Patientenversorgung zur Wiederherstellung der Kaufunktion und des ästhetischen Gesamteindrucks.

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und beginnt in der Regel am 1. September.
Die Zwischenprüfung findet nach ca. 18 Monaten statt.
Die praktischen Prüfungen werden in den Räumen der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte (ÜAS) des Ausbildungszentrums für Zahntechnik durchgeführt. Die schriftlichen und evtl. mündlichen Prüfungen finden in der Landesberufsschule statt.

Voraussetzungen:

  • Großes handwerkliches Geschick, denn Zahnersatz wird vom Zahntechniker individuell für jeden Patienten „maßgeschneidert“
  • Technisches und ästhetisches Verständnis
  • Gestalterische Begabung
  • Genaues räumliches Vorstellungsvermögen
  • Ausgeprägtes Seh- und Farbunterscheidungsvermögen
  • Reaktions- und Konzentrationsvermögen
  • Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten
  • Realschulabschluss (erwünscht, nicht Bedingung!)
  • Gute Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Fächern

Inhalte:

  • Erstellen von Arbeitsunterlagen nach Abformung
  • Anfertigen von Bissregistrierhilfen und Umsetzen in Kieferbewegungssimulatoren
  • Ausführen von Reparaturen
  • Herstellen von individuellen Verbindungselementen
  • Einarbeiten von konfektionierten Verbindungselementen
  • Herstellen von totalem oder partiellem Zahnersatz
  • Herstellen von kieferorthopädischen Geräten
  • Lesen und Anwenden von technischen Unterlagen, Einsetzen und Handhaben von Arbeitsgeräten und Werkzeugen
  • Herstellen von festsitzendem Zahnersatz
  • Verarbeitung von Edelmetallen, Keramik und Kunststoffen
  • Herstellen von therapeutischen Geräten
  • Selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren der Arbeiten
  • Qualitätsmanagement, Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz
  • Theoretisches Wissen in: Anatomie, Prothetik, Werkstoff- und Gerätekunde, Fachrechnen, Wirtschafts- und Sozialkunde

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite: https://www.zahntechnikausbildung-nms.de/